Dax, Heinrich

Nachname: Dax

Vorname: Heinrich

Geburtstag: 31.01.1896

Geburtsort: Alsdorf

Wohnort(e): Alsdorf Kreis Altenkirchen ; 
Weidenau; 
Niederschelden, Mühlenstr. 20

Beruf/Erwerbstätigkeit: Bäcker und Konditor

Religion: unbekannt

Todestag: 04.04.1945

Todesort: Niederschelden

Biografie: Der Bäckermeister Heinrich Dax war kein Freund der Nationalsozialisten. Bei den Nazis in Niederschelden war er verhasst. Zum Kriegsende hatten sich Soldaten des Infanterieregiments 1034 in seinem Haus verschanzt und dieses als Gefechtsstand benutzt. Seine Frau Pauline und die drei Töchter hatten in einem Stollen Schutz vor Bomben und Granaten gesucht. Dax war ein Mann, der kein Blatt vor den Mund nahm. So äußerte er sich auch gegenüber den deutschen Soldaten, die sein Haus besetzt hielten, dass sie den Krieg nur unnötig verlängerten. Nachdem die Soldaten sich nach Gosenbach abgesetzt hatten, holte er seine Familie zurück ins Haus. Nach einigen Tagen kamen drei der Soldaten unter dem Kommando des Leutnant Eberhard Gröne zurück, um Dax abzuholen. Ein Suchtrupp fand etwa zwei Wochen später die Leiche des Bäckermeisters im Wald. "Brustschuss" heißt lapidar die Todesursache in der Sterbeurkunde.
Im Juni 1962 kam es zum Prozess gegen die Verantwortlichen vor dem Schwurgericht in Koblenz. Angeklagt waren der Textilhändler und ehemalige Leutnant Gröne, sowie der Bataillonskommandeur und ehemalige Hauptmann Alfred Mania, der die Erschießung ohne rechtliche Grundlage angeordnet hatte. Die Richter verurteilten Mania zu 18 Monaten und Gröne zu 14 Monaten Gefängnis wegen Totschlags. Es wurde strafmildernd berücksichtigt: "...die Ereignisse der damaligen Zeit und die ansonsten tadelsfreie Haltung dieser Offiziere, die aus dem Mannschaftsstand kamen und wegen besonderer Tapferkeit befördert worden waren."

Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann, 2015

Quelle(n): Burandt, Jürgen: Deutsche erschossen kurz vor Kriegsende Bäckermeister Dax, in: Westfälische Rundschau v. 04.05.1985; StaSi, C Sterbebuch, Standesamt Niederschelden, Sterbe-Erstbuch, Bd. II, von No. 96 - 437, 253/1945