Nachname: Dickel
Vorname: Arthur
Geburtstag: 25.8.1921
Geburtsort: Altengraben bei Berleburg
Wohnort(e): Altengraben bei Berleburg
Beruf/Erwerbstätigkeit: Oberbauarbeiter
Religion: unbekannt
Deportationsdatum: 9.3.1943
Haftort(e): KZ Auschwitz-Birkenau, KZ Buchenwald, eins der Außenlager des Bauvorhabens Anhydrit bei Harzungen, Ellrich oder Bischofferode
Todestag: 27.6.1944
Todesort: bei Harzungen, Ellrich oder Bischofferode
Biografie: Arthur Dickel kam aus einer Landwirtsfamilie in Altengraben, einem Hof zwischen Berleburg und Schüllar. Bereits 1935 und 1936 stellte der Bürgermeister der Stadt Berleburg, Dr. Theodor Günther, gegen ihn Sterilisierungsanträge, da er "Zigeunermischling" sei und Günther die Beseitigung aller "Zigeuner" anstrebte. Dickel wurde nach Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen, aus deren aktivem Dienst er wie alle von der Rassenhygienischen und bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle als "Zigeuner" Kategorisierten im Rahmen des OKW-Befehls vom 11.2.1941 entlassen wurde. Nach dem "Auschwitz-Erlass" vom 16.12.1942 wurde er am 9.3.1943 mit zahlreichen anderen Berleburgern, darunter seinem jüngeren Bruder Karl Dickel, in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort blieb er vom 13.3.1943 bis zum 15.4.1944 inhaftiert. Da er als noch arbeitsfähig galt, kam er "auf Transport" ins KZ Buchenwald (17.4.1944ff.) und von dort in eins der Außenlager (Harzungen, Ellrich oder Bischofferode, Deckname für die drei Lager: „Männerlager Anhydrit“) eines Bauvorhabens zur Untertageverlagerung von Produktion für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG (Projekt „Anhydrit“). Dort verstarb Arthur Dickel, während sein Bruder im April 1945 von britischen Truppen aus dem KZ Bergen-Belsen befreit werden konnte.
Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015
Quelle(n): Stadtarchiv Bad Berleburg, Nr. 151; Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Finanzamt Siegen; Gedenkbuch. Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg (Hrsg.), München/London/New York/Paris 1993, S. 894f.
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