Freiwald, Alexander jun.

Nachname: Freiwald

Vorname: Alexander jun.

Geburtstag: 18.3.1904

Geburtsort: Saßmannshausen

Wohnort(e): Saßmannshausen, Laasphe, Ditzroder Weg 12

Beruf/Erwerbstätigkeit: Fabrikarbeiter

Religion: unbekannt

Deportationsdatum: 9.3.1943

Haftort(e): KZ Auschwitz-Birkenau

Todestag: 1944 (Evidenzbücher "Zigeunerfamilienlager" Auschwitz-Birkenau; offiziell: 8.5.1945 (für tot erklärt)

Todesort: KZ Auschwitz-Birkenau

Biografie: Die Freiwalds waren Nachfahren von Sinti, die sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Gelände der herrschaftlichen Domäne Sassmannshausen ansässig gemacht hatten. Sie gehörten im Nationalsozialismus zu den als „Zigeuner“ verfolgten Familien. Alexander Freiwald (* 2.11.1871 in Saßmannshausen) und seine Frau Elise (geb. Janson, * 18.12.1875 in Berleburg) hatten neun Kinder, vier Mädchen und fünf Jungen. Am 9.3.1943 mussten die Eltern und die vier noch Iedigen Kinder den Weg nach Auschwitz antreten. Den verheirateten Geschwistern blieb dieses Schicksal erspart.

Die Eltern wurden im Lager Birkenau ermordet. Der genaue Todestag der Mutter und des Sohns Alexander ist unbekannt. Sie wurden mit Datum des Kriegsendes vom 8.5.1945 für tot erklärt.
Alexander (* 18.3.1904 in Saßmannshausen) hatte sechs Jahre lang bei der Firma C.C. Bang gearbeitet, bevor er deportiert wurde, die Schwester Luise (* 2.8.1914 in Saßmannshausen) zehn Jahre lang als Haushaltshilfe bei der Familie Schröder. Beide wurden zum 8.5.1945 für tot erklärt.
Elisabeth Freiwald (* 27.5.1899 in Saßmannshausen) verstarb am 24.11.1943. Sie hatte von 1936 bis zu ihrer Deportation bei der Bettfedernfabrik Treude & Metz gearbeitet.

Der einzige, von dem die in Laasphe gebliebenen Freiwalds ein Lebenszeichen erhielten, war Sohn Richard Freiwald (* 10.8.1908 in Saßmannshausen). Der gelernte Stanzer, der 20 Jahre lang bei der Firma Gebr. Mittelmann beschäftigt war, konnte als einziger der Familie das Lager Auschwitz wieder verlassen. Hier hatte man ihm die Häftlings-Nummer Z - 2863 in den Unterarm tätowiert. Am 17.4.1944 wurde er in das KZ Buchenwald „zwangsverschickt“. Dort ordnete man ihm die Häftlingsnummer 41.356 zu. Am 11.5.1944 wurde er in das Außenlager Dora des Lagers Buchenwald überstellt. Es handelte sich um ein Untertagelager für die Rüstungsproduktion. Am 10.1.1945 folgte die Überstellung in das Kommando Nordhausen des inzwischen zum eigenständigen KZ erhobenen Außenlagers ("KZ  Mittelbau-Dora". Die Postkarten und Briefe, die Richard Freiwald aus dem KZ an seine Familie in Laasphe schickte, dokumentieren seinen Leidensweg. Zwei Monate vor Kriegsende verstarb er laut Aktenangabe am 10.3.1945 in Nordhausen an Kreislaufversagen bei Lungen-Tbc.

Autor/in der Biografie: Gisela Weissinger, 2014; Ulrich F. Opfermann, 2015

Quelle(n): Archiv VVN-NRW, Wuppertal, Best. Siegen; Gedenkbuch. Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg (Hrsg.), München/London/New York/Paris 1993, S. 898f.; persönliche Mitteilung Gisela Weissinger

Stolperstein Verlegort: Ditzroder Weg 12, Bad Laasphe

Verwandt:

Freiwald, Alexander

Freiwald, Elisabeth

Freiwald, Elisabeth ("Elise")

Freiwald, Luise

Freiwald, Richard

Bildquelle(n): AMS