Nachname: Jakublak
Vorname: Tadeusz
Geburtstag: 12.2.1922
Geburtsort: Warschau (Polen)
Wohnort(e): Warschau
Religion: unbekannt
Deportationsdatum: unbekannt
Haftort(e): Arbeitslager auf dem Gelände der Hüttenwerke Siegerland AG, Abt. Eichener Walzwerk in Eichen
Todestag: 29.12.1944
Todesort: Eichen
Biografie: Der polnische zivile Zwangsarbeiter Tadeusz Jakublak, eingesetzt in den Hüttenwerken Siegerland, Werk Eichener Walzwerk (ab 9.9.1944), war bei einem Einbruch in den Lebensmittelraum des Arbeitslagers von einem Nachtwächter überrascht worden. Er wurde in einer betrieblichen Arrestzelle festgesetzt. Am darauffolgenden Morgen betrat Lagerleiter Robert Schmidt (Stendenbach) die Zelle. man hörte zwei Schüsse. Der Arrestant wurde herausgetragen. Er hatte einen Schuss im Rücken und einen im Gesicht. Einem französischen Sanitäter verbot Schmidt, Jakublak zu verbinden und zu pflegen. Die Überweisung in ein Krankenhaus verbot er ebenfalls. Der Verletzte verstarb neun Tage später. Ein französischer Zwangsarbeiter, mit dem gemeinsam Tadeusz Jakublak den Küchendiebstahl begangen hatte, wurde mit acht Tagen Gefängnis sanktioniert.
Schmidt wurde 1948 wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
Es handelte sich um eins der auch im Siegerland und in Wittgenstein zahlreichen "Endphaseverbrechen", wie sie vor allem gegen osteuropäische Zwangsarbeiter gerichtet waren.
Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015
Quelle(n): Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Kreis Siegen, Landratsamt, Nr. 2.740, Firmenlisten für UNRRA; Volks-Echo, 9.7.1948; Westfalenpost, 3.7.1948; Westfälische Rundschau, 3.7.1948; Opfermann, Ulrich, Heimat, Fremde. „Ausländereinsatz“ im Siegerland, 1939 bis 1945, Siegen 1991, S. 106; Regionales Personenlexikon: http://akteureundtaeterimnsinsiegenundwittgenstein.blogsport.de/a-bis-z/gesamtverzeichnis/#schmidt24