Janson, Amalie geb. Rebstock

Nachname: Janson

Vorname: Amalie

Geburtsname: Rebstock

Geburtstag: 5.4.1885

Geburtsort: Berleburg (heute Bad Berleburg)

Wohnort(e): Berleburg, An der Lause 15 b

Beruf/Erwerbstätigkeit: Arbeiterin

Religion: unbekannt

Deportationsdatum: 9.3.1943

Haftort(e): KZ Auschwitz-Birkenau

Todestag: unbekannt

Todesort: KZ Auschwitz-Birkenau

Biografie: Amalie Janson gehörte zu den Nachfahren von Sinti, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Wittgenstein ansässig gemacht hatten, und damit im Nationalsozialismus zu den als „Zigeuner“ Verfolgten. Die Rassenhygienische und bevölkerungsbiologische Forschungsstelle im Reichsgesundheitsamt (RHF), die 1937 in Wittgenstein Genealogien und Familienverhältnisse ausforschte, kam bei der Ermittlung der angeblichen "Blutsanteile" von Amalie Janson zur Kategorie " (Voll-Zigeuner"). Ihr war an einem möglichst hohen Anteil von Angehörigen der Kategorie "Zigeunermischling" gelegen. "Zigeunermischlinge", Kürzel "ZM", galten als die "rassische" Hochrisikogruppe. Daher waren sie besonders gefährdet. Bei Amalie Janson änderte die RHF freihändig auf "Gilt als ZM". Damit war sie entgegen den Ausnahmebestimmungen selbst des Auschwitz-Erlasses zur Vernichtungsdeportation freigegeben. Sie wurde am 9.3.1943 gemeinsam mit insgesamt mehr als 140 Wittgensteinern in das sog. Zigeunerlager des KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und überlebte die Haft nicht.

Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015

Quelle(n): Stadtarchiv Bad Berleburg, Nr. 151; Gedenkbuch. Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg (Hrsg.), München/London/New York/Paris 1993, S. 220f.