Nachname: Janson
Vorname: Mina
Geburtsname: Mettbach
Geburtstag: 11.6.1884
Geburtsort: Saßmannshausen
Wohnort(e): Saßmannshausen
Beruf/Erwerbstätigkeit: Arbeiterin
Religion: unbekannt
Deportationsdatum: 9.3.1943
Haftort(e): KZ Auschwitz-Birkenau
Todestag: unbekannt
Todesort: KZ Auschwitz-Birkenau
Biografie: Jansons und Mettbachs waren Nachfahren von Sinti, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Wittgenstein ansässig gemacht hatten. Sie gehörten im Nationalsozialismus zu den als „Zigeuner“ verfolgten Familien. Mina Janson war eine der mehr als 140 aus der Wittgensteiner Minderheit, die am 9.3.1943 von Berleburg in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Dem war wie in alle diesen Fällen eine Kategorisierung nach angeblichen Rassemerkmalen, nämlich "Blutsanteilen", und Registrierung durch die Rassenhygienische Forschungsstelle im Reichsgesundheitsamt in Berlin-Dahlem vorausgegangenen. Dabei hatten die Berliner Rasseforscher sie zum "Geltungsmischling" ("Nachweisung" vom 1.9.1938: "Gilt als ZM [= Zigeunermischling]") gemacht. Das war fatal, denn "Vollzigeuner" konnten das Glück haben, verschont zu werden, da die rassenhygienische "Gefahr" laut Rasseforschung (anders als im Fall der jüdischen Minderheit) besonders von "Mischlingen" drohte, so dass vor allem diese bekämpft und vernichtet werden sollten. Mina Janson fiel also auch einer wissentlich falschen Kategorisierung zum Opfer.
Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015
Quelle(n): Stadtarchiv Bad Berleburg, Nr. 151; VVN-NRW, Best. Siegen; Gedenkbuch. Die Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau in Zusammen-arbeit mit dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg (Hrsg.), München/London/New York/Paris 1993, S. 222f.