Kaluch, Paul/Pawul

Nachname: Kaluch

Vorname: Paul/Pawul

Geburtstag: 20.11.1920

Geburtsort: Kotki, Bez. Rowno (UdSSR) auch Kolki, Kreis Stalino (bis 1924 Jusowka, heute Donezk)

Wohnort(e): Siegen, Stummes Loch 2

Beruf/Erwerbstätigkeit: unbekannt

Religion: unbekannt

Deportationsdatum: mutmaßlich November 1942

Haftort(e): Ostarbeiterlager im Siegerland

Todestag: 10.02.1944

Todesort: Siegen, Stummes Loch, Lager Löwe

Biografie: Pawul Kaluch war ein sowjetischer ziviler Zwangsarbeiter, eingesetzt bei der Firma Steffe, Prinz & Comp., Siegen (18.11.1942ff.). Nach mehrfachem Aufenthalt wegen „Fallsucht“ im "Hilfskrankenhaus für Ostarbeiter" in der Fludersbach verstarb er an, wie es hieß, „Lungenentzündung“ und „Lebensschwäche“. Im Entnazifizierungsverfahren des Prokuristen Josef Lorsbach spielte der Fall Kaluch eine Rolle als Beleg für die "unmenschliche Behandlung der Fremdarbeiter" in der Firma. Auch die Kinder von Pawul Kaluch hätten schon in dem Werk arbeiten müssen. Der Vater sei gestorben, erklärten Zeugen, "weil er nicht früh genug in eine ordentliche Behandlung kam."
Das Hilfskrankenhaus war zuständig für den gesamten Arbeitsamtsbezirk Siegen (Stadt und Landkreis Siegen, angrenzende Teile des Oberkreises Altenkirchen). Es galt als Endstation: "Wer in der Fludersbach war, der, konnte man sagen, der ist eines Tages fertig. ... Das war gleich ein Todesurteil." (Wilhelm Fries, Weidenau, Jg. 1901).
Pawul Kaluch wurde später auf dem Friedhof Hermelsbach, Block 15, Reihe 1, Nummer 9, bestattet.

Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015; Klaus Dietermann 2016

Quelle(n): Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen, Kreis Siegen, Landratsamt, Nr. 2.740, Firmenlisten für UNRRA (dort: "Pawul Kaluch"); LA NRW, Abt. Rheinland, NW 1.110-1.589 (Josef Lorsbach); Gräberliste Hermelsbach; Ulrich Opfermann, Heimat, Fremde. „Ausländereinsatz“ im Siegerland, 1939 bis 1945, Siegen 1991, S.79ff. Stadt Siegen, Grünflächenamt, Gräberliste Kriegsgefangene/Zivilarbeiter Hermelsbach; Stadtarchiv Siegen, C. Sterbebuch, Standesamt Siegen 1944, Bd. I, Nr. 1-600

Bildquelle(n): Hartmut Prange, AMS