Nachname: Kogut
Vorname: Martha
Geburtstag: Juli 1907
Geburtsort: unbekannt
Wohnort(e): Grabettstraße 48, Eiserfeld (heute Siegen-Eiserfeld)
Religion: unbekannt
Fluchtort: Westerwald
Deportationsdatum: 1944
Haftort(e): Kassel-Bettenhausen
Todestag: unbekannt
Todesort: unbekannt
Biografie:
Die Eheleute Kogut waren mit dem Umzug nach Siegen bereits getaufte Mitglieder einer evangelisch- freikirchlichen Gemeinde der „Nichtbündler“, einer christlichen Versammlung der Brüderbewegung in Eiserfeld. David Kogut predigte dort in der Gemeinde. Beruflich war er als Kaufmann in Siegen tätig.
Fünf Kinder wurden geboren: Eduard am 01.02.1904 in Kassel, Martha im Juli 1907, Hedwig am 04.05.1909 in Langenau, Oskar am 01.09.1910 und Frieda am 23.07.1913.
Mit seiner Frau Dora und seiner Tochter Hedwig wurde David Kogut am 27.07.1942 mit dem Sammeltransport X/1 zuerst nach Dortmund und dann weiter ins Ghetto Theresienstadt deportiert.
Eduard (gest. 1983), ebenfalls Kaufmann, reiste als Tourist nach Palästina und erhielt von der britischen Mandatsmacht eine Aufenthaltserlaubnis, so dass seine Frau Erna mit den vier Kindern am 27.03.1938 nachreisen konnte. In Palästina wurden weitere drei Kinder geboren. 1955 zog die Familie in die Schweiz. Nachdem seine Frau Erna geb. Schweizer verstorben war, heiratete Eduard Kogut Alice geb. Hakmann.
Martha heiratete den Maler Hans Rink aus Siegen-Eiserfeld. Sie verbrachte 1944 sieben Monate im Lager Kassel-Bettenhausen und floh in gestohlener Aufseherinnenkleidung in den Westerwald, wo sie sich bis zum Kriegsende versteckte.
Oskar wanderte 1936 nach England aus und kehrte nach dem Krieg nach Ost-Berlin zurück. Er war maßgeblich am Wiederaufbau der Rostocker Werft beteiligt.
Frieda wanderte nach Palästina aus und überlebte in Haifa. Ihre Tochter Mirijam Zeidan lebt heute noch dort.
Autor/in der Biografie: Ralf Schumann, 2011
Quelle(n): GB BA Berlin,Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1968, S. 54
Verwandt:
Kogut, Debora ("Dora") geb. Sitenhoff
Bildquelle(n): Archiv AMS