Krebs, Adele

Nachname: Krebs

Vorname: Adele

Geburtstag: 15.03.1895

Geburtsort: Berleburg (heute Bad Berleburg)

Wohnort(e): Emil-Wolff-Straße 15, Berleburg

Beruf/Erwerbstätigkeit: Geschäftsfrau im Einzelhandel

Religion: jüdisch

Fluchtort: nicht geflohen

Deportationsdatum: 27.07.1942

Haftort(e): Steinwache, Dortmund; Theresienstadt

Todestag: 25.04.1943

Todesort: Theresienstadt

Biografie: Adele Krebs (* 15.03.1895 in Berleburg) war Buchhalterin und leitete bis zum
Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft die Edeka-Geschäfte in Berleburg. Nach ihrer Entlassung erkrankt sie schwer und muss sich verschiedenen Operationen unterziehen. Sie ist schließlich an den Rollstuhl gebunden. Als der Familie 1941 die Flucht in die USA möglich wird, muss sie allein zurück bleiben: Behinderten wird die Einreise in die USA nicht gestattet.

Sie lebt — zusammen mit ihrem Bruder Adolf und dessen Familie — weiter in
ihrem Elternhaus, das die Nazis zu einem sog. Judenhaus erklären.

Am 27. Juli 1942 muss Adele Krebs Berleburg verlassen, kommt in die Steinwache
(Gestapogefängnis in Dortmund) und wird ins KZ Theresienstadt deportiert. Dort stirbt sie am 25. April 1943. Ihr Leben ist im Aktiven Museum Südwestfalen in Siegen dokumentiert

Adolf Krebs (* 30.01.1900 in Berleburg) war am 8./9.11.1938 verhaftet und für
drei Monate ins KZ Oranienburg verschleppt worden. Mit seiner Freilassung musste er schriftlich erklären, über die erfahrenen Misshandlungen nicht zu sprechen und
Deutschland umgehend zu verlassen. Er geht am 8. September 1939 nach England, wohin seine Familie nachkommen soll. Mit dem Eintritt Englands in den Krieg wird Adolf Krebs jedoch zum „unerwünschten Bürger eines feindlichen Landes" und wird bis zum Ende des Krieges in einem Internierungslager in Australien inhaftiert. Er hat keinen Kontakt zu seiner Familie.

Ruth (* 19.01.1931 in Berleburg) darf seit der Pogromnacht 1938 nicht mehr die
Schule in Berleburg besuchen. Sie muss zu Fuß nach Schmallenberg, wo Kinder
jüdischer Familien vom Lehrer Albert Stern unterrichtet werden. 1940 zieht sie mit ihrer Mutter Betty Krebs (geb. Kahn, * 19.02.1905 in Maxsain) nach Frankfurt/Main. Hier besucht Ruth bis zur Schließung 1942 die jüdische Schule im Röderbergweg.

Ruth und Betty Krebs werden von Frankfurt aus deportiert und ermordet.

Adolf Krebs überlebt und emigriert nach Ende der Nazidiktatur in die USA. Er
stirbt 1976.

Autor/in der Biografie: unbekannt

Quelle(n): GB BA Berlin

Stolperstein Verlegedatum: 02.09.2008

Stolperstein Verlegort: Emil-Wolff-Straße 15. Bad Berleburg

Verwandt:

Krebs, Adolf

Krebs, Betty geb. Kahn

Krebs, Ruth

Bildquelle(n): AMS