Nachname: Landesmann
Vorname: Kurt
Geburtstag: 23.05.1928
Geburtsort: Siegen
Wohnort(e): Frankfurter Straße 2/2, Siegen (heute Frankfurter Straße 2);
Ahlem bei Hannover
Beruf/Erwerbstätigkeit: Schüler
Religion: jüdisch
Fluchtort: nicht geflohen
Deportationsdatum: 15.12.1941 ab Hannover
Haftort(e): Riga
Todestag: unbekannt
Todesort: Riga
Biografie:
Der Name Markus Landesmann erscheint erstmals in der Wählerliste der Jüdischen Gemeinde Siegen im Jahre 1919. Markus Landesmann war unter verschiedenen Adressen bis 1938 in Siegen gemeldet, zuletzt als Hauseigentümer in der Frankfurter Straße 2/2 (heute Nr. 2). Als Beruf ist Kaufmann mit einem Eiergroßhandel und Lebensmitteln angegeben. Markus Landesmann heiratete 1926 Sophie Frohsinn aus Höxter in Siegen. Deren Mutter, Therese Frohsinn, inzwischen Witwe, lebte mit im Haushalt. Der älteste Bruder von Markus, Josef Landesmann, war seit 1929 bis zu seiner Abmeldung nach Wien im Oktober 1936 in Siegen wohnhaft. Als gelernter Buchhalter führte er die Geschäfte seines Bruders. Die Familie von Josef Landesmann war in Wien ansässig.
Sohn Kurt besuchte seit dem 16. Oktober 1937 das jüdische Internat in Ahlem bei Hannover. Von dort wurde er am 15. Dezember 1941 in das Ghetto von Riga deportiert, wo er 13-jährig den Tod fand.
Die Zwangsausweisung polnischer Juden aus dem Deutschen Reich am 28. Oktober 1938 hatte das tödliche Attentat des Herschel Grynszpan (Grünspan) auf den deutschen Botschaftssekretär Ernst vom Rath am 7. November 1938 in Paris zur Folge. Der damals 17-Jährige wollte auf die Situation seiner Eltern aufmerksam machen. Die Nationalsozialisten nutzten das Attentat als Anlass für die Pogrome.
Neben einigen anderen polnischen Juden aus der Synagogengemeinde Siegen gehörte auch Familie Landesmann zu den ersten Deportierten. Nachdem sie Haus und Hausrat verkauft hatte, meldete sie sich am 8. Dezember 1938 nach Lodz ab. Im dortigen Ghetto verliert sich ihre Spur.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann, 2012
Quelle(n): BG BA Berlin ,Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1968,Dietermann, Klaus: Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998
Stolperstein Verlegedatum: 20.09.2012
Stolperstein Verlegort: Frankfurter Straße 2, Siegen
Verwandt:
Landesmann, Sophie geb. Frohsinn
Bildquelle(n): AMS