Nachname: Marx
Vorname: Rosalie ("Rosa")
Geburtsname: Rosenhelm
Geburtstag: 07.01.1875
Geburtsort: Krombach
Wohnort(e): Krombach
Beruf/Erwerbstätigkeit: Kauffrau
Religion: jüdisch
Fluchtort: Amsterdam, Niederlande
Deportationsdatum: 20.07.1943
Haftort(e): Westerbork (bis 20.07.1943); Sobibor
Todestag: 23.07.1943
Todesort: Sobibor
Biografie:
Dem Handelsmann Benjamin Rosenhelm (bis 1846 Nachname Moses) und seiner Frau Nettchen wurden in Krombach vier Töchter geboren. Drei von ihnen heirateten angesehene Kaufleute: Bertha den in Linden/Ruhr wohnenden Max Salomon (1867-1932), Lina den Kaufmann Eduard Herrmann (1874-1940) und Rosa(lie) den Kaufmann Michel Marx (1871-1934). Letztere bauten in Siegen Konfektionsgeschäfte auf, die über das Siegerland hinaus bekannt wurden. Johanna Rosenhelm, ledig, blieb im Haushalt ihrer Eltern, um diese zu unterstützen. Nach deren Tod eröffnete sie 1913 ein kleines Textil- und Manufakturwarengeschäft in Krombach im Haus Nr. 50. Dieses Geschäft konnte sie bis nach dem Novemberpogrom 1938 führen. Nach erzwungenem Verkauf von Grundstück und Geschäft floh Johanna Rosenhelm am 19. Dezember 1938 nach Amsterdam zu ihrer Schwester Rosa(lie).
Bertha Salomon war am 16. September 1937 mit ihrem Sohn Gottfried (1901-1943) in die Niederlande geflüchtet. Sie lebten in Hilversum. Schwester Rosa(lie) Marx hatte sich bereits am 3. September 1936 nach Amsterdam abgemeldet. Sie folgte ihren beiden Söhnen Artur und Berthold, die bereits ein Jahr zuvor dorthin gezogen waren. Berthold wurde am 20. August und Artur am 2. November 1943 in Auschwitz getötet.
Mit der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen gelangten die ins Nachbarland geflohenen deutschen Juden wieder in die Hände ihrer Vertreiber und Verfolger. Die drei Schwestern aus Krombach wurden im Sommer 1943 im Lager Westerbork interniert. Am 20. Juli 1943 verließ der Zug das Lager in Richtung Sobibor. Drei Tage später wurden sie dort vergast.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann, 2013
Quelle(n): GB BA Berlin; Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1967; In Memoriam: Den Haag 1995, S. 641 Dietermann, Klaus: Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998; Pfau, Dieter: Die Geschichte der Juden im Amt Ferndorf (1797-1943), Bielefeld 2012
Stolperstein Verlegedatum: 24.06.2013
Stolperstein Verlegort: Kölner Straße 11, Siegen
Verwandt:
Salomon, Bertha Berta geb. Rosenhelm
Bildquelle(n): Archiv AMS