Nachname: Meyer
Vorname: Richard
Geburtstag: 11.05.1901
Geburtsort: Amsterdam
Wohnort(e): Amsterdam;
Kölner Straße 8, Siegen;
Wiesenstraße 22 (heute Nr. 26), Siegen
Beruf/Erwerbstätigkeit: Darmschleimer
Religion: jüdisch
Fluchtort: New York (21.12.1938)
Deportationsdatum: nicht deportiert
Haftort(e): nicht inhaftiert
Todestag: unbekannt
Todesort: unbekannt
Biografie:
Der Darmschleimer (Aufbereiter von Därmen zur Wurstherstellung) Emil Meyer wird erstmals im Adressbuch 1913/14 mit der Wohnadresse Kölner Straße 8 in Siegen erwähnt. Das erste Adressbuch der Nachkriegszeit weist ihn 1921/22 als Besitzer des Hauses Wiesenstraße 22 (heute Nr. 26) aus. Als Beruf ist nun Vieh- und Fellhändler angegeben. Seine beiden Söhne arbeiteten anfangs im nahe gelegenen Schlachthof ebenfalls als Darmschleimer. Die erste Ehefrau und Mutter der beiden Kinder Richard und Hermann starb 1922. Sohn Richard und sein Onkel Sally Levy, der mit im Haus wohnte, verzogen 1933 in die Arndtstraße 3, wo der Onkel eine Darmhandlung unterhielt. Richard Meyer heiratete Toni Hirsch. Dem Ehepaar wurde am 23. Mai 1934 ein Sohn namens Fred geboren. Der Familie gelang am 21. Dezember 1938 die Ausreise nach New York.
Aus Altersgründen gab Emil Meyer seine Vieh- und Fellhandlung an seinen Sohn Hermann weiter. Hermann Meyer heiratete Blanka Weiler. Am 5. September 1930 wurde Sohn Gerd geboren. Die Familie konnte bereits am 13. September 1938 nach New York emigrieren. Emil Meyer musste 1938/39 sein Haus an Arthur Schnell verkaufen. Bis zur Deportation ins Ghetto Theresienstadt konnte das Ehepaar weiterhin in seinem ehemaligen Haus wohnen.
Emil Meyers älterer Bruder Hermann wohnte ebenfalls mit im Haus. Er blieb unverheiratet und starb am 12. Januar 1929.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann
Quelle(n): GB BA Berlin; Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1968; Dietermann, Klaus: Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998; Theresienstädter Gedenkbuch, Prag, 2000, S. 544; Mitteilung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge vom 10. Juni 2015; Stadtarchiv Frankfurt: Mitteilung vom 22. Juni 2015; LAV NRW Abt. Westfalen, Regierung Arnsberg, Wiedergutmachungen, Nr. 430804
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Bildquelle(n): AMS