Pins, Robert

Nachname: Pins

Vorname: Robert

Geburtstag: 01.11.1885

Geburtsort: Lüdinghausen

Wohnort(e): Lüdinghausen; 
Dortmund; 
Werther; 
Unna

Beruf/Erwerbstätigkeit: Händler,Gartenarbeiter

Religion: jüdisch

Fluchtort: nicht geflohen

Deportationsdatum: 29.07.1942 ab Dortmund

Haftort(e): Theresienstadt

Todestag: 21.04.1944

Todesort: Theresienstadt

Biografie: Robert, Pins (1. November 1885), der ebenso wie sein Bruder Max Händler ist und noch lange bei den Eltern Nathan und Bertha wohnt, heiratet am 6. September 1920 in Dülmen die aus diesem Ort stammende „gewerbslose“ Hedwig Baumgarten. Beide geben bei ihrer Hochzeit keine Religionszugehörigkeit an. Als Trauzeugen erscheinen der Vater der Braut und Max Pins, der Bruder des Bräutigams. Das Ehepaar lebt in Dülmen. Nach zwölf Jahren wird die Ehe durch das rechtskräftige Urteil der III. Zivilkammer des Landgerichts in Münster vom 11. Januar 1932 geschieden. Bereits 1930 zieht Robert - nach dem Tod seiner Mutter - wieder ins Elternhaus nach Lüdinghausen in die Mühlenstraße 72 zum Vater Nathan und seiner Schwester Johanna. Am 25. Februar 1937 zieht er nach Werther ins Sauerland.
Am 12. Januar 1939 beantragt Robert Pins in Lüdinghausen „gemäß § 2 der 2. Anordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom August 1938“ mit der Wirkung vom 1. Januar 1939 zusätzlich zu seinem Vornamen den weiteren Vornamen „Israel“ anzunehmen.
Am 26. Juni 1942 heiratet er ein zweites Mal. In Unna beschließt Robert Israel Pins, mosaisch, nunmehr von Beruf „Gartenarbeiter“, die Ehe mit der Hausgehilfin Renate Sara Löwenstein, geb. Elsoffer, mosaisch (geb.am 6. Juni 1897 in Elsoff, Kreis Wittgenstein). Als Zeugen sind erschienen der Konrektor außer Dienst Emanuel Goldschmidt, ausgewiesen durch Kennkarte, und die Heimleiterin Frau Kaufmann, ausgewiesen durch Reisepass. Seine aktuelle Adresse zu diesem Zeitpunkt ist ein jüdisches Altersheim in Unna.
Am 29. Juli 1942, vier Wochen nach seiner Heirat, wird er im Alter von 57 Jahren ins Theresienstädter Ghetto deportiert und stirbt dort am 21. April 1944 an den herrschenden elenden Verhältnissen. Seine Frau Renate überlebt Auschwitz nicht und wird am 8. Mai 1945 „für tot erklärt“.

Autor/in der Biografie: Westfälische Nachrichten: http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/2009/05/Luedinghausen-Tod-in-Theresienstadt

Quelle(n): GB BA Berlin; Braun, Georg Ludwig: "Was haben wir denn getan? Die Elsoffer Juden. ein Beitrag zur Geschichte des Landjudentums in Elsoff/Kreis Wittgenstein, 2012; Theresienstädter Gedenkbuch, Prag 2000, S. 546

Verwandt:

Löwenstein, Edith Ilse Ilsa

Pins, Renate geb. Elsoffer, geschiedene Löwenstein

Bildquelle(n): AMS