Nachname: Rosenblum
Vorname: Joseph
Geburtstag: 25.12.1919
Geburtsort: Klafeld (heute Siegen-Geisweid)
Wohnort(e): Klafeld;
Palästina
Religion: jüdisch
Fluchtort: Palästina
Deportationsdatum: nicht deportiert
Haftort(e): nicht inhaftiert
Todestag: 1948
Todesort: Palästina (gefallen)
Biografie:
Die Eheleute Rosenblum waren am 20. September 1919 mit Sohn Max, geboren am 15. Januar 1913 in Lodz, nach Klafeld gezogen. Abraham Rosenblum arbeitete beim Geisweider Eisenwerk. Joseph wurde am 25. Dezember 1919 in Klafeld geboren, wanderte am 5. Mai 1936 nach Palästina aus und kam dort im jüdisch-arabischen Krieg von 1948 ums Leben. Bruder Meir folgte am 5. April 1937 nach Palästina. Er lebte lange Jahre im Kibbuz Hagoschrim in Galiläa. Einige seiner Nachfahren leben auch heute, 2010, noch dort. Er selbst lebt mit seiner Frau in Ramat Gan. Über Jahrzehnte pflegte er die Freundschaft mit Hanna und Fritz Patt (verstorben), Geisweid.
Am 28. Oktober 1938 erfolgte die erste Judendeportation aus dem Deutschen Reich. Es handelte sich um etwa 15.000 so genannte staatenlose, früher polnische Juden, die sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland niedergelassen hatten und jetzt über die Grenze nach Polen ausgewiesen wurden. Unter ihnen waren auch die Eheleute Rosenblum. Bis zum Sommer 1939 wurden sie in einem Internierungslager am Grenzübergang Zbaszyn (Bentschen) festgehalten, ehe sie ins Ghetto von Lodz (Litzmannstadt) gelangten.
Die Ausweisung der Ostjuden führte zum tödlichen Attentat von Herschel Grynszpan auf Ernst vom Rath, Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Paris. Danach erfolgte der Novemberpogrom.
Autor/in der Biografie: Traute Fries, 2010
Quelle(n): GB BA Berlin; Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1967; Dietermann, Klaus: Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998
Verwandt:
Rosenblum, Estera geb. Haymonovicz
Bildquelle(n): Archiv AMS