Nachname: Scheuer
Vorname: Hermann
Geburtstag: 25.04.1903
Geburtsort: Laasphe (heute Bad Laasphe)
Wohnort(e): Bahnhofstraße 65, Laasphe;
Raesfeldstraße 28, Münster
Beruf/Erwerbstätigkeit: Lehrer und Kantor
Religion: jüdisch
Fluchtort: Brasilien (nicht erfolgt)
Deportationsdatum: 13.12.1941
Haftort(e): Riga, Ghetto; KZ Stutthof
Todestag: 30.12.1944
Todesort: Burggraben, Außenkommando des KZ Stutthof
Biografie:
Hermann Scheuers Vorfahren zogen zu Beginn des 19. Jh. von Amöneburg nach Laasphe, wo sie erstmals 1824 erwähnt wurden. Die Familie wohnte dann in der Bahnhofstr. 65. Von 1918 ‑ 1924 besuchte Hermann als Internatsschüler und Lehramtskandidat die Marks‑Haindorf‑Stiftung in Münster. Das Schulgeld wurde durch die Stiftung getragen. Er legte 1924 die 1. Lehrerprüfung in Hamm ab und erhielt danach bis 1929 seine erste Anstellung in Salzkotten., Später unterrichtete er in Hameln. 1934 nahm er als Lehrer und Kultusangestellter eine Stelle der Synagogengemeinde in Münster an. Er verlobte sich im April 1937 mit der Lehrerin Else Reingenheim aus Rhein. Die Hochzeit fand am 21. Juli 1937 in Münster statt. Nach Pogrom 1938 bemühte sich das Ehepaar vergebens um Auswanderung nach Brasilien. Am 13. Dezember 1941 erfolgte die Deportation von Münster nach Riga. Dort amtierte Hermann Scheuer als Prediger und Kantor. Nch Verlegung des Ghettos am 1. Oktober 1944 gelangte das Ehepaar in das KZ Stutthof. Hermann Scheuer starb am 30.Dezember 1944 im Außenkommando Burggraben des KZ Stutthof.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann
Quelle(n): GB BA Berlin; Schmidt, Reinhard: Aus der Geschichte von Juden und Christen in Laasphe, Bad Laasphe 1991; Möllenhoff/Schlautmann-Overmeyer: Jüdische Familien in Münster, 1918-1945 Biographisches Lexikon, Münster 2001, S. 390f
Stolperstein Verlegedatum: 2004
Stolperstein Verlegort: Raesfeldstraße 28, Münster
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