Stern, Albert

Nachname: Stern

Vorname: Albert

Geburtstag: 14.09.1878

Geburtsort: Allendorf/Kirchhain (heute Stadtallendorf)

Wohnort(e): Allendorf; 
Ederstraße 20, Berleburg (heute Bad Berleburg)

Beruf/Erwerbstätigkeit: Lehrer

Religion: jüdisch

Fluchtort: nicht geflohen

Deportationsdatum: 27.07.1942

Haftort(e): KZ Theresienstadt

Todestag: 09.11.1944

Todesort: KZ Theresienstadt

Biografie: Albert Stern wurde am 14. September 1878 in Allendorf bei Kirchhain (heute Stadtallendorf) geboren. Die Eltern waren der Handelsmann Haune Stern II und dessen Ehefrau Karoline Sara, geb. Simon. Albert Stern besuchte die Schule seines Geburtsortes. Am jüdischen Lehrerseminar Kassel erhielt er die Ausbildung zum Lehrer und Prediger.
 
Albert Stern heiratete 1920 in Herne die am 25. November 1897 in Hüsten bei Arnsberg geborene Johanna Meyer.
 
Die drei Kinder des Ehepaares Johanna und Albert Stern wurden in Berleburg geboren,  Alfred am 30. März 1921, Karl Otto 1927. Er starb im Alter von vier Jahren am 17. Januar 1932 in Berleburg. Tochter Grete wurde am 30. August 1930 geboren.
 
Albert Stern war vom 1. August 1900 an als Religionslehrer und Prediger der jüdischen Gemeinde in Berleburg tätig. Das Wittgensteiner Kreisblatt bezeichnete ihn anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums als Religionslehrer in Berleburg als beliebten und geachteten Menschen. Für die Mitglieder seiner Gemeinde zeigte er sich verantwortlich. Von seinen Schulkindern wurde er als strenger Lehrer bezeichnet.
 
Die Familie Stern wohnte in Berleburg in der Ederstraße 20, die nach 1933 in Adolf-Hitler-Straße umbenannt wurde.
 
Nach der Pogromnacht 1938 war ein Unterricht für die wenigen jüdischen Kinder in Berleburg nicht mehr möglich. Albert Stern wanderte täglich von Berleburg nach Schmallenberg. Dort unterrichtete er im ehemaligen Haus von Salomon Stern in der Weststraße 44 die jüdischen Kinder.
 
Alfred Stern gelang am 24. Februar 1939 die Flucht nach England. Dort nannte er sich Fred Stanley. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
 
Johanna, Albert und Grete Stern wurden am 27. Juli 1942 über Siegen nach Dortmund, und von dort am 29. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. In Theresienstadt starb Albert Stern am 9. November 1944. Wenige Tage vorher, am 23. Oktober 1944, wurden Johanna Stern und ihre Tochter Grete weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Beide wurden 1947 für tot erklärt.
 

 

Autor/in der Biografie: Hartmut Prange, 2015

Stolperstein Verlegedatum: 02.09.2008

Stolperstein Verlegort: Ederstraße 20, Bad Berleburg

Verwandt:

Stern, Grete

Stern, Johanna geb. Meyer