Nachname: Stern
Vorname: Karoline ("Lina")
Geburtsname: Hony
Geburtstag: 24.01.1859
Geburtsort: Erndtebrück
Wohnort(e): Erndtebrück;
Dammstraße 187 (heute Unterzeche 1/Ruinener Weg), Hilchenbach
Religion: jüdisch
Fluchtort: Niederlande
Deportationsdatum: 30.04.1943
Haftort(e): KZ Vlugt (Niederlande, bis 30.04.1943) ; Sobibor, Vernichtungslager
Todestag: unbekannt
Todesort: Sobibor, Vernichtungslager
Biografie:
Um 1871 war der Metzger und Viehhändler Herz Stern („Der alte Stern“) aus Breidenbach nach Hilchenbach gezogen. Dort heiratete er am 23. Dezember 1887 Karoline Hony aus Erndtebrück.
Das Ehepaar wohnte in der Dammstraße 187 (heute Unterzeche 1/Ruinener Weg). Diese Hochzeit war die erste eines jüdischen Paares in Hilchenbach. Sie hatten drei Kinder: Sohn Lehmann (1888-1926) promovierte und war Arzt in Hamburg. Eine Tochter Paula Bertha (geb. 1889) starb zwei Wochen nach ihrer Geburt. Beide sind in Hilchenbach beerdigt. Eine weitere Tochter Berta (geb. 1893) konnte in die USA fliehen.
Herz Stern übernahm die Leitung der kleinen jüdischen Untergemeinde der Synagogengemeinde Siegen. In seinem Haus fanden auch die Gottesdienst- und Gebetsstunden statt.
Herz Stern war Miteigentümer des Friedhofsgeländes an der Rothenberger Straße, auf dem 1899 der dritte jüdische Begräbnisplatz im Kreis Siegen entstanden ist, nachdem zuvor schon einige Personen der kleinen Gemeinde in anderen Orten beigesetzt worden waren.
Im April 1939 wurden den Juden die Wohnungen gekündigt. Sie mussten in sogenannte Judenhäuser ziehen. In Hilchenbach war dies das Haus von Levi Holländer im Mühlenweg. Wie viele andere Juden aus den Kreisen Siegen und Wittgenstein sind Herz und Karoline Stern nach Holland geflohen. Beide waren zu diesem Zeitpunkt schon über 80 Jahre alt. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Niederlande wurden die holländischen und nach dort geflohenen deutschen Jüdinnen und Juden verhaftet und ermordet. Herz Stern hat sich im Januar 1943, inzwischen 84-jährig, in Winterswijk das Leben genommen. Nach neueren Forschungen wurde Karoline Stern am 30. April 1943 nach Sobibor deportiert und dort getötet.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann, 2011
Stolperstein Verlegedatum: 30.04.2008
Stolperstein Verlegort: Unterzeche 1/ Ruinener Weg, Hilchenbach
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