Nachname: Sueßmann
Vorname: Dr. med. Artur Alexander
Geburtstag: 19.08.1871
Geburtsort: Breslau
Wohnort(e): Breslau;
Petershofen;
Liegnitz;
Wipperfürth;
Achenbacher Straße 10, Siegen
Beruf/Erwerbstätigkeit: Kreismedizinalrat
Religion: evangelisch
Fluchtort: nicht geflohen
Deportationsdatum: nicht deportiert
Haftort(e): Sachsenhausen
Todestag: 16.06.1942 (Suizid)
Todesort: Siegen
Biografie:
Vor der Eheschließung am 20. April 1897 in Breslau konvertierten sie zum Protestantismus. Dr. Sueßmann war zunächst Knappschaftsarzt in Petershofen (Hultschiner Ländchen). Hier wurden die Kinder Annemarie am 6. Juni 1900 und Fritz (Friedrich) am 27. April 1903 geboren. Für seinen Einsatz bei der Gründung einer deutschen Schule erhielt er 1907 den preußischen Kronenorden. Ab April 1910 war Dr. Sueßmann als Kreisassistenzarzt in Liegnitz tätig. 1913 wurde er als Kreisarzt nach Wipperfürth versetzt. Für die Teilnahme als Regimentsarzt in Frankreich und Russland wurde er mit dem EK I und EK II ausgezeichnet. Von April 1921 bis Herbst 1933 war Dr. Sueßmann als Medizinalrat beim Kreis Siegen eingesetzt. Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 wurde auf ihn angewandt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde Dr. Sueßmann ins KZ Sachsenhausen verbracht. Der Deportation nach Theresienstadt entzogen sich die Eheleute durch Selbsttötung am 16. Juni 1942.
Tochter Annemarie (1900-1976) war mit Studienrat Hermann Meyer (1897-1987) verheiratet und lebte seit 1929 in Weidenau. Bis 1941 wurden vier Kinder geboren. Hermann Meyer wurde 1937 aus dem Schuldienst entlassen, weil er sich nicht scheiden ließ. Das Ehepaar und Sohn Klaus wurden zur Zwangsarbeit eingesetzt.
Dr. med. Fritz Sueßmann wanderte 1935 nach Brasilien aus. Er starb Anfang der 1970er Jahre an Speiseröhrenkrebs.
Zur Geschichte von Dr. Artur und Else Sueßmann und der Familie ihrer Tochter Annemarie Meyer ist die Broschüre „Hier geschieht niemandem Unrecht!“ erschienen. (Fries, T., Prange, H.)
Autor/in der Biografie: Traute Fries, 2010
Quelle(n): GB BA Berlin; Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1967; Dietermann, Klaus, Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998
Stolperstein Verlegedatum: 11.02.2009
Stolperstein Verlegort: Achenbacher Straße 10, Siegen
Verwandt:
Bildquelle(n): Archiv AMS