unbekannt (Mann, Steinbach)

Nachname: unbekannt

Vorname: unbekannt

Geburtstag: unbekannt

Geburtsort: unbekannt (Polen)

Religion: unbekannt

Deportationsdatum: unbekannt

Haftort(e): unbekannt

Todestag: Oktober 1944

Todesort: Steinbach (Wittgenstein)

Biografie: Ein polnischer landwirtschaftlicher Zwangsarbeiter um die 20 Jahre flüchtet in der Endphase des Krieges von dem Bauern, dem er zugeteilt ist, in die Wittgensteiner Wälder. „Suchketten des Volkssturmes“ werden gebildet, um ihn zu fangen. Verschiedene Einbrüche werden ihm angelastet. Die Steinbacher wagen nun nicht mehr, heißt es, „ihre Frauen und Kinder allein auf den Weg zur Schule, zum Bahnhof oder zum Einkaufen zu schicken“. Sorgfältig seien die Häuser abends verriegelt worden. Weitere Suchaktionen werden eingeleitet. Eines Vormittags erwischt die Bäuerin des Hofs, für den der junge Mann arbeitete, ihn in ihrem Haus. Er zieht eine Pistole, gibt sie aber gleich ab, als die Bauerin ihn dazu auffordert.  Inzwischen hat jemand den Vorgang mitbekommen. Zahlreiche Männer drängen ins Haus, die Polizei kommt, in Handschellen wird der Pole an einem Strick abgeführt. „Am Hermannssteg, wohin das Polizeikommando seinen Weg genommen hatte, (fällt) ein Schuß, der den jungen Mann tötet. Man habe ihn, heißt es, bei einem erneuten Fluchtversuch erschossen.
Es handelte sich um eins der auch im Siegerland und in Wittgenstein zahlreichen "Endphaseverbrechen", wie sie vor allem gegen osteuropäische Zwangsarbeitkräfte gerichtet waren.
 

Autor/in der Biografie: Ulrich F. Opfermann, 2015

Quelle(n): Wilhelm Völkel, Vom Kriegsgeschehen im Wittgensteiner Land, in: Krieg und Elend im Siegerland, Siegen 1981, S. 189-230, hier: S. 197f.