Nachname: Wolff
Vorname: Gary ("Günter")
Geburtstag: 1928
Geburtsort: Düsseldorf
Wohnort(e): Düsseldorf;
Los Angeles
Religion: jüdisch
Fluchtort: nicht geflohen
Haftort(e): Auschwitz
Todestag: nicht verstorben
Todesort: nicht verstorben
Biografie:
Die Eheleute zogen Mitte der 1920er Jahre nach Siegen, nachdem sie ihr Haus in Schwarzenau an den Metzger Christian Hüster aus Elsoff verkauft hatten. Sie wohnten zuletzt in der Wiesenstraße 37/3 (heute Nr. 57) und wurden 1943 in ein jüdisches Altenheim in Bielefeld umgesiedelt. Von dort erfolgte die Deportation am 28. Juni 1943 über Münster nach Theresienstadt. Am 28. Oktober 1944 wurden die Eheleute in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert. Enkelsohn Gary (Günter) Wolff (geb. 1928 in Düsseldorf) verbrachte Ende 1944 drei Monate als damals 16-Jähriger in Auschwitz. Er wurde auf den umgekehrten Weg geschickt und überlebte den Todesmarsch über Gleiwitz und Buchenwald nach Theresienstadt. Bei der Befreiung schloss er sich einer Familie an, die nach Siegen wollte und hoffte, seine Großeltern in der Wiesenstraße vorzufinden.
Von der Familie Albert Juncker und seiner Frau Jenny geb. Kahn wurde Gary Wolff eine Weile beherbergt und erfuhr, dass die Großeltern Opfer des Nationalsozialismus geworden waren. Ebenso war es seinen Eltern Eduard Wolff (geb. 22.10.1889 in Kobern) und Hanna (Johanna, geb. 03.10.1906 in Schwarzenau) geb. Jacob ergangen. Sie waren von Düsseldorf, wo sie früher ein Geschäft hatten, am 27.10.1941 in das Ghetto von Lodz deportiert worden. Eduard Wolff starb am 03.10.1943 in Auschwitz. Das Todesdatum seiner Frau ist nicht bekannt. Den Eheleuten Wolff wurden in Düsseldorf Stolpersteine gewidmet.
Gary Wolff lebt in Los Angeles. Er hat mehrmals Siegen, Schwarzenau und Kobern besucht, zuletzt jeweils mit einem Enkelkind, Danielle und Julian, um ihnen die Heimat der Vorfahren zu zeigen.
Autor/in der Biografie: Traute Fries, 2011
Quelle(n): GB BA Berlin; Stadtarchiv Siegen, Straßenverzeichnis Siegen
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