Wolff, Karl

Nachname: Wolff

Vorname: Karl

Geburtstag: 26.10.1901

Geburtsort: Arfeld

Wohnort(e): Arfeld

Beruf/Erwerbstätigkeit: unbekannt

Religion: jüdisch

Fluchtort: nicht geflohen

Deportationsdatum: unbekannt

Haftort(e): KZ Buchenwald im November 1938

Todestag: 09.06.1940

Todesort: Treis a. d. Lumda bei Staufenberg an Folgen der Misshandlungen im KZ Buchenwlad

Biografie: Karl Wolff wurde am 26. Oktober 1901 in Arfeld geboren. Seine Eltern waren der Metzger und Viehhändler Jakob Wolff, geboren am 21. März 1875 in Altena und Henriette (Jettchen) Wolff, geb. Löwenstein, geboren am 5. Oktober 1872 in Arfeld. 
 
Karl Wolff wurde Kaufmann. Er heiratete 1927 Ida Wetzstein aus Treis an der Lumda (heute Staufenberg-Treis). Am 23. Oktober 1929 wurde die Tochter Liesel des Ehepaares Ida und Karl Wolff in Gießen geboren. Ida Wolff starb 1933 in Gießen.
 
Karl Wolff heiratete 1934 Rosi Plaut aus Ottrau. Ottrau ist heute die südlichste Gemeinde des Schwalm-Eder-Kreises, sie liegt etwa 10 km nordöstlich von Alsfeld. Am 14. Mai 1935 wurde der Sohn Bernd Jakob des Ehepaares Rosi und Karl Wolff in Gießen geboren.
 
1937 flüchteten  die Schwiegereltern Fanny und Levi Wetzstein zu ihrem bereits 1926 in die USA ausgewanderten Sohn Paul. Die Familie Wolff übernahm in Treis das Haus und das Manufakturwarengeschäft in der Hauptstraße 66.
 
Karl Wolff wurde nach der Pogromnacht im November 1938 in Buchenwald inhaftiert. Dort wurde er zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen. Kurz nach der Rückkehr aus Buchenwald erkrankte er an einer schweren Lungenentzündung. Er starb in seinem Haus in Treis am 9. Juni 1940. Karl Wolff wurde auf dem jüdischen Friedhof Treis begraben. Seine Bestattung war die letzte auf diesen Friedhof.
 
Ab Ende 1936 lebten Karls Eltern mit im Haus in Treis, nachdem sie ihr Haus in Arfeld verlassen mussten. 1939 wurde das Haus in der Hauptstraße 66 zum „Judenhaus“, in das viele der in Treis verbliebenen jüdischen Familien zwangseingewiesen wurden.
 
Karl Wolffs Frau Rosi, geb. Plaut, und ihre Kinder Liesel (Stieftochter) und, Bernd Jakob wurden am 14. September 1942 aus Treis verschleppt. Am 27. September 1942 wurden sie mit einem Transport von Darmstadt nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurden Rosi Wolff und ihre Kinder nach Treblinka weiter transportiert und ermordet.
 
 

Autor/in der Biografie: Hartmut Prange, 2015

Quelle(n): GB BA Berlin; Liste, 21 Seiten, mit Namen und kurzer Lebensbeschreibung nach Theresienstadt deportierter Menschen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein mit Angabe der Quellen: www.siwiarchiv.de/wp-content/uploads/2012/07/Theresienstadt.pdf (Autor: Thomas Wolf); Ulrich F. Opfermann, „Mit Scheibenklirren und Johlen“, Siegen 2009, S. 86; Heinz Strickhausen, Berleburg – Eine Kleinstadt am Rande des Krieges, Bad Berleburg 1999, S. 95 f.; Achinger, Gerda: Erst Mitbürger - dann Verstoßene Das Schicksal der jüdischen Familie Wolff aus Arfeld, in: Wittgenstein, Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins, Jg. 102, April 2014, Bd. 78, H.1, S. 5 - 19

Verwandt:

Wolff, Jakob

Wolff, Henriette ("Jettchen") geb. Löwenstein

Bildquelle(n): AMS,Sammlung Gwendolyn Wolff-Salomon, New York