Nachname: Wolff
Vorname: Paula
Geburtsname: Plaut
Geburtstag: 16.12.1901
Geburtsort: Gilserberg bei Ziegenhain
Wohnort(e): Gilserberg bei Ziegenhain;
vorm Walde in der Fludersbach, Siegen;
Am Hamerich 1, Siegen
Beruf/Erwerbstätigkeit: Kauffrau
Religion: jüdisch
Fluchtort: Rotterdam (04.01.1939),USA (nicht erfolgt)
Deportationsdatum: 18.01.1944
Haftort(e): Westerbork (bis 18.01.1944); KZ Theresienstadt (bis 16.05.1944); KZ Auschwitz
Todestag: unbekannt
Todesort: KZ Auschwitz
Biografie:
Die Spur der Familie Wolff zu verfolgen, war nicht einfach. Namensgleichheit mit nicht jüdischen Personen, eine unterschiedliche Schreibweise des Nachnamens im Straßenverzeichnis sowie in den Adressbüchern der Stadt Siegen und häufige Umzüge erschwerten die Recherche.
Fritz Wolff war Weltkriegsteilnehmer. Er zog 1927 nach Gießen und heiratete Paula Plaut, die Tochter eines Rabbiners. Die beiden Kinder Norbert und Ruth Beate wurden in Siegen geboren. Die erste Siegener Adresse der Familie war Vorm Walde in der Fludersbach. Zusammen mit seiner Frau baute Fritz Wolff ein Lebensmittelgeschäft auf, das sich sowohl in der Fludersbach 51 (heute Nr. 103) als auch in der Friedrich-Wilhelm-Straße 82 (Kolonialwaren) befunden hat. Unterstützung in seinem Geschäft erhielt er durch Familienmitglieder. Unter der letzten Adresse Am Hamerich 1 waren seine unverheiratete Schwester Adele bei ihm gemeldet, ebenso seine Brüder Rudolf (1900-1939) und Jakob (1887-1959) mit Ehefrau Marie (1892-1970) sowie deren Kinder Fritz und Edith.
Nach der Rückkehr aus der KZ-Haft in Sachsenhausen am 22. Dezember 1938 floh Fritz Wolff mit seiner Familie am 4. Januar 1939 nach Rotterdam, Wilhelminakade 74, um in die USA auszuwandern. Am 18. Januar 1944 wurde die Familie aus dem Lager Westerbork nach Theresienstadt deportiert. Am 16. Mai 1944 verließ ein Transport mit 2447 jüdischen Menschen Theresienstadt, der einen Tag später in Auschwitz eintraf. Darunter befand sich auch Familie Wolff.
Adele Wolff meldete sich am 16. März 1939 in Siegen ab. Wohin sie verzog, wissen wir nicht. Sie wurde am 22. März 1942 von Koblenz aus in das Ghetto Izbica deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
Autor/in der Biografie: Klaus Dietermann, 2012
Quelle(n): GB BA Berlin; GB BA Berlin; Thiemann, Walter: Von den Juden im Siegerland, Siegen 1967; Dietermann, Klaus: Jüdisches Leben in Stadt und Land Siegen, Siegen 1998; Straßenverzeichnis
Stolperstein Verlegedatum: 21.04.2012
Stolperstein Verlegort: Fludersbach 103, Siegen
Verwandt:
Bildquelle(n): AMS